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Ich hasse Rollatoren…

Ich hasse Rollatoren…

Für den, der kaum ein paar Meter mehr gehen kann, ist der Rollator (R) ein Segen. Er gibt Sicherheit, ist eine Sitzgelegenheit und auch ein Einkaufswagen.

Das war es.

Ansonsten sieht man ständig mehr oder weniger ältere Menschen, die doch eigentlich noch ganz gut gehen können und den R quasi wie einen Kinderwagen vor sich her schieben. Mit der Attitüde: “Weg da, hier kommt ein behinderter Mensch”.
Und dabei das freie Gehen und Balancegefühl verlernen, zum Gehen notwendige Muskulatur verlieren, Selbständigkeit aufgeben.
Die Zahl der R Verordnungen haben in den letzten 5 Jahren um fast 40% zugenommen.
Warum, um alles in der Welt, muss ein R verordnet werden, wenn es ein einfacher Gehstock und gutes Schuhwerk doch täten? Gangbildtraining kann verschrieben werden.
Unsicherheit und Schwindel sind häufig Grund für eine R Verordnung.
T.Brandt, Leiter des Deutschen Schwindel und Gleichgewichtszentrum in München warnt aber, dass R diese Unsicherheit verstärken. Vielmehr sollten Trainingsprogramme zur Schulung des Gleichgewichts und der Reflexbereitschaft durchgeführt werden.
Eine vorübergehende Beeinträchtigung des Gehvermögens sollte keinesfalls mit einem R überbrückt werden. Es ist nachgewiesen, dass ein Patient kaum von einem R entwöhnt werden kann.
Hinzu kommt, dass Stürze mit R nachweislich mit wesentlich schwereren Verletzungen einhergehen als “normale” Stürze. 
Zwingen Sie sich also, solange wie es irgendwie geht, frei zu gehen. Üben Sie es wieder und wieder.